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[Erinnern wider das Vergessen - Hammerfest-Ausstellung]
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Geburt 1924 bis Fahrt nach Norwegen 1942
Ende September 1942 bis Anfang 1943
1924 am 15. Mai: geboren in Bornitz im Kreis Zeitz; Mutter Wally Fabrikarbeiterin, geborene Bock; Vater Lokomotivführer Ludwig; Bruder Horst wird am 15.2.1923 geboren, eingezogen 1942 zur Heeres-Artillerie, vermisst im März 1945 im Oderbruch
1930 Ostern bis 1938 Ostern: Besuch der 5-klassigen Volksschule in Bornitz
1938 bis 1941 Ostern: 3-jährige Maurerlehre
1939: Mitgliedschaft in der Marine-Hitlerjugend MHJ
[Foto 1: Fritz Fadranski Anfang 1942 mit seiner Familie: Mutter Wally, Vater Ludwig, Bruder Horst]
1942 am 15. Mai: Einberufungsbefehl zur deutschen Kriegsmarine (an seinem 18. Geburtstag)
1942 am 1. Juni: Fahrt nach Gotenhafen, am nächsten Tag per Transportschiff nach Libau (Lettland)
1942 im Juni, Juli und August: 12 Wochen harte Infanterie-Ausbildung in Libau
1942 Mitte September: von Libau per Bahn nach Ålborg und weiter per Transportschiff nach Oslo
1942 Ende September: in Oslo auf der Insel Hovedøya ins "Blücherlager", 3 Tage gelinden Arrest und 14 Tage Ausgangsbeschränkung wegen Urlaubsüberschreitung (Fritz hatte mit einer "norske pike" (junges Mädchen) aus Oslo auf einer Bank im Park des Königsschlosses die Zeit vertrödelt und hatte die letzte Fähre zurück zur Insel verpasst, so dass er nicht rechtzeitig zum Zapfenstreich im Lager war.)
1942 Ende September, Anfang Oktober: von Oslo nach Hammerfest, von Oslo bis Trondheim per Bahn, von Trondheim bis Hammerfest mit Hurtigrutenschiff
1942 im Oktober: an Bord Hafenschutzboot "Samoa" HN-01 (Nanni Hans), ehemaliger norwegischer Walfänger, Kommandant Gabers
[siehe Bericht über die Hafenschutzgruppe Hammerfest, mit Bildern]
1942 Ende Oktober: mit leichtem Minenräumboot (90cm Tiefgang) Fahrt nach Honningsvåg auf Nordkap-Insel Magerøya; Dienst an Bord der abgetakelten finnischen Viermastbark "Moshulu" (keine Maschine); an Bord 7 deutsche Marine-Matrosen und 2 Åland-Finnen (einer davon vermutlich der Segelmacher John Sommarström)
[siehe Bericht über die Fahrt mit der "Moshulu" von Honningsvåg nach Kirkenes]
1942 bis 1943 im Winter: Geleitzug von Honningsvåg nach Kirkenes an der Eismeerfront, der Schlepper "Atlantic" mit "Moshulu" am Haken und zwei Minenräumboote; Sturm, Schnee, Eis, Minen
1942 - 1943 im Winter: Bewachung der "Moshulu" während Ausladen von vorgefertigten Teilen für 16 Baracken durch russische Kriegsgefangene bei Kälte bis zu minus 52 Grad; "Moshulu" verbleibt in Kirkenes als schwimmendes Sperrwaffendepot (Wasserbomben, Seeminen, usw.)
1943 Anfang: wieder bei der Hafenschutzflottille in Hammerfest, Abholung von 3 NH-Hafenschutzbooten aus Harstad; Überführung nach Hammerfest; als Matrose auf NH-21
1943 Februar bis März: Abfahrt zum Heimaturlaub in Deutschland; per Transportschiff nach Narvik, im Zug mit verhängten Abteilfenstern über Kiruna durch Schweden, von der südschwedischen Ostseeküste per Transportschiff nach Deutschland; bei der Einreise an der ehemaligen deutschen Reichsgrenze erhält jeder Front-Urlauber das so genannte Führerpaket, und erst ab Überschreitung der Reichsgrenze beginnt die Zählung der 4 Wochen Urlaubstage
[Foto 2: Fritz Fadranski im Februar - März 1943 auf Heimaturlaub in Bornitz bei Zeitz]
1943 im März: Rückreise nach Hammerfest; weiter Dienst auf Hafenschutzboot NH-21
1943 im Sommer: mit dem Hafenschutzboot NH-21 von Hammerfest nach Havøysund
[siehe den Bericht: "Statt Entenbraten ein Schuss durch die Hand"]
1944 im Januar: abkommandiert zum 6-wöchigen Flak- und Sperrwaffen-Lehrgang auf die dänische Nordsee-Insel Fanø bei Esbjerg; 1 Woche Wartezeit in Oslo auf ein Transportschiff nach Ålborg, deshalb nur noch 5 Wochen für den Lehrgang, der bereits begonnen hat; aber Fritz muss diese eine Woche nachts nachdienen und wird vom Ausbilder beinahe zur berüchtigten 31. Marine-Straf-Abteilung geschickt
1944 ab März: 4 Wochen Heimaturlaub in Deutschland, anschließend Rückreise nach Hammerfest über den Sammelpunkt Güstrow, dann weiter per Bahn nach Ålborg, per Transportschiff nach Oslo, per Bahn nach Mosjøen, weiter per Transportschiff an der norwegischen Küste entlang nach Hammerfest
[siehe den Bericht über die "Ivei"-Tragödie]
1944 ab Mitte April bis Mitte Mai: als einfacher Matrose Kommandant des Hafenschutzbootes NH-23, bis ein neuer Kommandant an Bord kam
1944 im Spätherbst: Sturmfahrt im Spätherbst 1944 mit dem Hafenschutzboot NH-23 von Hammerfest nach Honningsvåg
[siehe den Bericht "Im Schneesturm in eine unbekannte Bucht an der Finnmark-Küste"]
1944 ab Oktober: Zwangs-Evakuierung der Bewohner von Hammerfest und systematische Zerstörung und Verbrennung der gesamten Stadt durch die deutsche Wehrmacht (nur die Friedhofskapelle blieb stehen)
1945 Jahresanfang bis Anfang August: Rückzug nach Harstad, dort Werftliegezeit, Kapitulation, Kriegsgefangenschaft, Internierung
1945 Anfang August: Fahrt mit Truppentransporter nach Bremerhaven, Bahnfahrt nach Bad Kreuznach, 2 Tage später nach Frankreich, Arbeit als Kriegsgefangener im französischen Steinkohlenbergwerk
1946 am 1. August: Flucht in die Heimat über den Rhein und quer durch das zerstörte Deutschland über mehrere Grenzen der Besatzungszonen; beim Eintritt in die sowjetische Besatzungszone wird er erwischt und von einem sowjet-russischen Soldaten ermahnt: "Dir soll der rechte Arm abfallen, wenn Du jemals wieder ein Gewehr anfasst." Fritz hat sich an den Ratschlag gehalten.
1946 am 8. August: zu Hause in Zeitz, damals sowjetisch besetzte Zone
1950 am 25. Dezember: Hochzeit mit Edith, geborene Hönicke (am 29.4.1915)
1961 am 15. Juli: Flucht mit Edith nach Westdeutschland; auch Manfred, der Sohn von Edith, flieht aus der DDR in den Westen
1961 in westdeutschen Durchgangslagern; Arbeit und Leben mit Edith in der neuen Heimatstadt Düren
1995: Reise nach Hammerfest, Besuch der Ausstellung zum 50-jährigen Kriegsende im Rathaus von Hammerfest, erste Kontakte mit Frau Gerd Bang Brevik und Arnulf Olsen vom Hammerfest Historielag (Geschichtsverein); Beginn der Arbeit "Erinnern wider das Vergessen"
1996 am 2. Juni: erste Präsentation "Erinnern wider das Vergessen - Hammerfest-Ausstellung" zur Jahres-Mitgliederversammlung der Deutsch-Norwegischen Freundschaftsgesellschaft DNF in Bochum http://www.dnfev.de
2000 am 25. Dezember: Fritz und Edith feiern ihre Goldene Hochzeit
2001: Fritz Fadranski wird als Anerkennung für seine Arbeit "Erinnern wider das Vergessen - Hammerfest-Ausstellung" für den Willy-Brandt-Preis 2001 der Norwegisch-Deutschen Willy-Brandt-Stiftung nominiert. http://www.willy-brandt-stiftung.de
2002 am 20. Februar: Edith stirbt in Düren, nachdem Fritz sie eine lange Zeit zu Hause gepflegt und versorgt hat
2003 am 1. September: Während der 625-Jahr-Feier seines Heimatdorfes Bornitz trifft Fritz auf eine ehemalige Schulfreundin, Elfriede Fiedler aus Gera. Es beginnt eine gemeinsame schöne Zeit mit gegenseitigen Besuchen in Düren und Gera.
2004 am 15. Mai: Fritz feiert im Kreis seiner deutschen und norwegischen Freunde sowie seiner Familie den 80. Geburtstag. Auch der Bürgermeister von Düren, Paul Larue, beehrt Fritz zu diesem Anlass mit einem persönlichen Besuch und einem Geschenk der Stadt Düren.
Fritz unternimmt zumeist jährliche Fahrten nach Nord-Norwegen mit Besuchen von Hammerfest, Harstad und Tromsø, wo er überall intensive Freundschaften zu den Menschen pflegt.
Kontakt: siehe [Impressum]
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