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Arbeitsgruppe Erinnern wider das Vergessen:

Partisanen und Spione in Nord-Norwegen

Partisanen, Spione und Sympathisanten in Nord-Norwegen und an der Murmansk-Front

Namensliste

Quellen

 

Partisanen, Spione und Sympathisanten in Nord-Norwegen und an der Murmansk-Front

"Neben der Handelsflotte waren die Radiospione Norwegens wichtigster Beitrag zum alliierten Sieg."

Nach der deutschen Invasion in Norwegen und bei verstärkten deutschen Repressalien gegen die norwegische Bevölkerung entschieden sich immer mehr Norweger, am passiven oder aktiven Widerstand gegen die deutsche Besatzungsmacht teilzunehmen. In Süd-Norwegen wurden diese Aktionen von den Briten (SOE, SIS) sowie von der norwegischen Exil-Regierung in London gesteuert und gefördert, während in Nord-Norwegen diese Aktionen von den Sowjets (NKWD, Nordflotte) gesteuert und gefördert wurde. Dabei verlief die Operationsgrenze östlich von Tromsø, etwa auf der Linie Arnøya - Lyngenfjord. Allerdings gab es mehrfach auch Aktionen in der jeweils anderen Region, besonders durch die Anwesenheit der 'Tirpitz' im Kåfjord bei Alta. Es ist bezeichnend für die damalige Lage, dass die Informationen und Aktionen der verschiedenen Gruppen nur innerhalb der jeweiligen Einflussbereiche koordiniert wurden. So kam es mehrfach vor, dass britisch gesteuerte Partisanengruppen in Norwegen direkt neben sowjetisch gesteuerten Partisanengruppen lagen, ohne voneinander zu wissen. Zudem waren solche Kontakte von den Befehlszentralen verboten worden. Die gleichen Informationen wurden sowohl nach London als auch nach Murmansk gemeldet, ohne dass es zu einem Austausch der Informationen zwischen den eigentlich verbündeten Staaten kam. Selbst bei den Partisanengruppen in Nord-Norwegen gab es manchmal ein unnötiges Nebeneinander, da eine Gruppe vom NKWD gesteuert wurde, und die andere Gruppe von der sowjetischen Nordflotte gesteuert wurde. Zwar war das Nichtwissen im Konfliktfall mit den Deutschen ein gewisser Schutz, aber selbstverständlich hätte es vollkommen genügt, wenn sich nur jeweils eine Gruppe den tödlichen Gefahren ausgesetzt hätte. Aber die Konkurrenz zwischen den verschiedenen Geheimdienst-Abteilungen war groß.

Die Finnmark-Küste war während des Zweiten Weltkrieges eine strategisch sehr wichtige Zone, weil die deutschen Geleitzüge für die Murmanskfront nach Kirkenes oder Petsamo dicht an der Küste entlang fuhren. Zum Schutz der Geleitzüge und zur Abwehr einer Invasion aus England oder aus der Sowjetunion war die Küste sehr stark mit deutschen Küstenbatterien und Festungen bestückt. Diese Befestigungen waren ein Teil des Atlantikwalls, der von Frankreich über Belgien, Holland, Deutschland, Dänemark und Norwegen bis in die polare Zone der Finnmark reichte.

Die Tätigkeit der britisch gesteuerten Partisanengruppen in Nord-Norwegen konzentrierte sich neben allgemeiner Aufklärungsarbeit der deutschen Militär-Aktionen zu Wasser, zu Lande und in der Luft besonders auf die deutschen Schlachtschiffe 'Scharnhorst' und 'Tirpitz' mit ihrer Kampfgruppe in den Fjorden bei Alta, auf die mehrere Partisanengruppen angesetzt waren.

Die Hauptaufgabe der sowjetisch gesteuerten Partisanengruppen in der Finnmark war die passive Beobachtung der deutschen Küsten-Geleitzüge und deren Meldung per Funk an die sowjetische Zentrale in Murmansk, damit von dort aus Angriffe mit Schiffen, U-Booten und Flugzeugen auf diese Geleitzüge koordiniert werden konnten. Die Ausbildung dieser norwegischen Partisanen erfolgte zumeist in Murmansk. Besonders in den Monaten nach der Besetzung Norwegens durch die deutsche Wehrmacht war es für die Bewohner der Finnmark relativ einfach, per Boot oder über die unübersichtliche grüne Grenze nach Murmansk zu gelangen. So fuhren zum Beispiel im Herbst 1940 mehr als 60 Menschen aus dem kleinen Fischerdorf Kiberg bei Vardø nach Murmansk, und davon kamen mehr als 30 Personen als aktive Partisanen in die Finnmark zurück. Durch die Nähe zur Sowjetunion waren die Nordost-Gebiete der Finnmark auch durch eine gewisse ideologische Nähe zum Kommunismus geprägt, obwohl natürlich nicht alle Menschen dort Kommunisten waren.

Die Partisanengruppen wurden normalerweise per Schnellboot oder U-Boot zu ihren Bestimmungsorten an der Finnmark-Küste oder per Fallschirm-Absprung ins Binnenland befördert, wo sie sich meistens eine sehr abgelegene Höhle oder größere Felsspalte einrichteten, um dort in der Regel mehrere Monate lang zu hausen und die deutschen Geleitzüge sowie Truppenbewegungen per Funk nach Murmansk oder London zu melden. Unterstützt wurden sie teilweise von der örtlichen Bevölkerung mit Informationen und Verpflegung sowie Hilfe bei Verfolgungen. Das hatte zur Folge, dass auch diese nicht-militärischen Helfer vor Ort von den Deutschen ebenso wie die eigentlichen Partisanen gnadenlos behandelt wurden und mit Todesstrafe oder Zuchthaus bestraft wurden. Neben der ständigen Todesangst vor den Deutschen hatten die Partisanen in den Felsspalten gegen die extreme Witterung zu kämpfen, gegen die Eiseskälte im Winter, den Schnee, die Stürme, den Mangel an Nahrung, Trinkwasser, Heizmaterial und an Akkumulatoren für die Funkgeräte.

Die Tätigkeit der Partisanengruppen zeigte beachtliche Erfolge. Aufgrund der Funk-Meldungen wurde eine große Anzahl deutscher Schiffe besonders auf der Strecke Honningsvåg - Kirkenes versenkt oder beschädigt. Und es wurden natürlich auch gute Lageberichte über die militärischen und sonstigen Aktionen der Deutschen nach Murmansk abgesetzt. Ein sowjetischer General hat eingeschätzt, "dass die norwegischen Partisanen einen großen Anteil am Ergebnis des Krieges in den Nordgebieten hatten".

Natürlich blieb das den Deutschen nicht verborgen. Mit Funk-Überwachung suchten sie nach den illegalen Sendern und versuchten diese mit immer genaueren Methoden einzupeilen. Zusätzlich gab es Verräter unter den eigenen norwegischen Landsleuten. Entweder aus ideologischer Nazi-Überzeugung oder aus Angst vor deutschen Repressalien, die von subtiler Druck-Ausübung bis hin zu brutaler Folter gingen. So wurden insbesondere von Sommer 1943 bis Sommer 1944 mehrere erfolgreiche deutsche Such-Aktionen gegen die Partisanengruppen in der Finnmark durchgeführt, die zur Zerschlagung der meisten Gruppen führten und mit vielen Todesurteilen gegen die Norweger endeten.

Es bleibt andererseits festzuhalten, dass diese Partsanengruppen keine großen Sabotage-Aktionen gegen die Deutschen durchführten. Ihr strategischer Wert war bereits durch die Meldungen vom deutschen Geleitverkehr und weitere militärische Informationen sehr hoch. Für schnelle militärische Blitz- und Sabotage-Aktionen gegen das deutsch besetzte Hinterland hatten die Sowjets eigene Spezialtruppen (Spetsnaz) ausgebildet, wobei einerseits die Sonderabteilungen der Marineaufklärer mit nächtlichen Landeunternehmen und andererseits spezielle Heeres-Abteilungen jeweils im Rücken des Feindes für Unruhe bei den Deutschen sorgten.

Jene Nord-Norweger, die unter sowjetischer Steuerung als Mitglieder solcher Partisanengruppen gegen die deutsche Wehrmacht tätig waren, wurden nach dem Krieg in Norwegen keinesfalls hoch geehrt, dekoriert und in gute Posten gehoben, wie es den norwegischen Partisanen geschah, die in Süd-Norwegen unter englischer Steuerung tätig waren. Ganz im Gegenteil, sie wurden in Norwegen während der Zeit des kalten Krieges ständig überwacht und als potentielle Sowjet-Spione behandelt. Jenen Norwegern, die nach Kriegsende in Sowjet-Russland geblieben waren, erging es nicht besser, denn sie wurden dort ebenfalls als angeblich westliche Spione verfolgt. Erst 1983 legte König Olav einen Kranz am Partisanen-Denkmal in Kiberg (FI) nieder und dankte den Finnmark-Partisanen für ihren Einsatz während des Krieges. Erst damit waren auch diese Partisanen von der norwegischen Regierung anerkannt. Sogar die Teilnehmer-Medaille, die alle anderen norwegischen Kriegsveteranen gleich nach Ende des Kriegs erhielten, erhielten sie erst in jener Zeit, also 40 Jahre zu spät. Im Jahre1992 richtete König Harald ebenfalls am Partisanen-Denkmal in Kiberg einen offiziellen Dank der norwegischen Regierung an die nord-norwegischen Partisanen.

Der Reisende sollte nicht versäumen, auf der Fahrt nach Vardø den Abstecher nach Kiberg zu machen, wo besonders viele Partisanen herkamen, und dort außer den deutschen Küsten-Festungsanlagen das neue Partisanen-Museum im alten Schulinternat zu besuchen. Es enthält eine interessante Ausstellung sowie das kleine Café "Lille Moskva". Während der Hauptsaison gibt dort ein Führer genauere Erklärungen zur Ausstellung. Abgegrenzt auf einem kleinen Ehrenplatz direkt vor dem Museum steht das Partisanen-Monument, das eine Inschrift mit den Namen der getöteten Partisanen enthält mit dem Zusatz: "De ga sitt liv for Norge" (sie gaben ihr Leben für Norwegen). Allerdings ist die Liste nicht vollständig, es fehlen auf dieser Tafel die Namen von 9 weiteren Kiberg-Partisanen. Im Jahre 1997 errichteten auch die Russen einen Gedenkstein in Kiberg mit dem Spruch "Frihet og liv er ett" (Freiheit und Leben sind Eins) von Nordahl Grieg zum 17.5.1940 (erster norwegischer Nationalfeiertag unter deutscher Besetzung) sowie der Inschrift "Evig minne til russiske og norske patrioter som falt i kampene mot fascismen. Russland takker dere" (Ewige Erinnerung an die russischen und norwegischen Patrioten, die im Kampf gegen den Faschismus gefallen sind. Russland dankt Euch) und die Namen der getöteten Partisanen.

 

Namensliste

zumeist Mitglieder der sowjetisch gesteuerten Partisanengruppen

(alphabetisch nach norwegischem Alphabet, unvollständig)

*Amlie (Amli), Arthur (Jakobsnes, FI), erhielt eine Partisanen-Ausbildung in der Sowjetunion. Er blieb nach dem Krieg in der Sowjetunion in St. Petersburg.

*Ananiassen (Sivertsen), Emil Julius, geboren 18.3.1897, (Berlevåg, FI), wurde im Juli 1943 im Zusammenhang mit der Aufdeckung der Partisanenspalte bei Løkvik verhaftet. Er wurde am 17.8.1943 von einem deutschen Kriegsgericht in Bjørnevatn bei Kirkenes zum Tode verurteilt, gefoltert und am 18.8.1943 hingerichtet.

*Ananiassen, Trygve / Sigfred (Løkvik bei Berlevåg, FI), wurde im Herbst 1943 im Zusammenhang mit der Aufdeckung der Partisanenspalte bei Løkvik verhaftet und von den Deutschen zu einer 12-jährigen Zuchthausstrafe verurteilt.

*Aspås, Helen (Tromsø), sie erhielt eine Funker-Ausbildung in der Sowjetunion.

*Aspås, Ingolf (Tromsø), verlor sein Leben als Leiter einer Partisanengruppe in Nord-Troms auf der Insel Arnøy.

*Berg, Gunnar, geboren 1912, (Vardø, später Jakobsnes), verheiratet mit Solveig Jørgensen, floh im Herbst 1940 in die Sowjetunion. Er war mehrfach in der Finnmark als Partisan, unter anderem zusammen mit Harald Utne ungefähr ab 10.12.1940 bei Kiberg, und zuletzt mit einer Gruppe im Komagvær-Tal bei Kiberg unter Führung des sowjetischen Leutnants Merkov und eines anderen sowjetischen Offiziers gemeinsam mit Ragnvald Mikkelsen, Håkon Øyen und anderen. Er verlor sein Leben im Gefecht bei Langbunes auf der Varanger-Halbinsel am 20.10.1941. Zur gleichen Zeit floh seine Frau Solveig Jørgensen in die Sowjetunion. Sie wurde nach Moskau geschickt und war dann Nachrichtensprecherin bei Radio Moskau für die Sendungen nach Norwegen.

*Bertheussen, Egil, geboren am 27.4.1901, (Berlevåg, FI), wurde im Juli 1943 im Zusammenhang mit der Aufdeckung der Partisanenspalte bei Løkvik verhaftet. Er wurde wie sein Nachbar Emil Ananiassen am 17.8.1943 von einem deutschen Kriegsgericht in Bjørnevatn bei Kirkenes zum Tode verurteilt, gefoltert und am 18.8.1943 hingerichtet.

*Bogdanoff, Aksel, geboren ca. 1921, (Ekkerøy im Varangerfjord), erhielt eine Partisanen- und Funker-Ausbildung in der Sowjetunion. Im April 1944 sprang er alleine mit dem Fallschirm auf der Hammerfest-Insel Kvaløya ab und richtete auf der Torskefjord-Höhe zwischen großen Steinen ein Funk-Lager ein. Im Zusammenhang mit der Porsa-Aktion (siehe Tryggve Duklät) wurde er am 9.6.1944 von einem deutschen Suchtrupp gefangen und in Hammerfest gefoltert. Er verriet aber nichts und verweigerte ebenso wie Tryggve Duklät seine Mitarbeit an deutschen Funk-Aktionen gegen Murmansk. Erst als man beide vor die Wahl stellte, durch ihre Kooperation 10 Verurteilte der Porsa-Aktion vor der Hinrichtung zu bewahren, willigten sie ein. Die Deutschen hielten ihr Wort, und er überlebte den Krieg.

Dahl, Eilif (Kirkenes), erhielt eine Partisanen-Ausbildung in der Sowjetunion. Er überlebte den Krieg.

*Duklät, Tryggve (Porsa am Vargsund etwa zwischen Alta und Hammerfest, FI), Beruf Maschinist, war ebenso wie Aksel Bogdanoff eine zentrale Person der Porsa-Aktion im Juni 1944. Zu jener Zeit hatten Engländer und Sowjets fast 10 Radiosender im Gebiet Alta (Schlachtschiff 'Tirpitz') und Hammerfest (wichtiger Hafen) stationiert, die von den Deutschen durch Kreuzpeilungen lokalisiert werden konnten. Am Abend des 6. Juni 1944 wurde Duklät in seinem Haus in Porsa, wo er seinen Sender 'Lyra' verborgen hatte, verhaftet und sofort gefoltert. Seine Angaben führten zur Verhaftung von insgesamt 31 weiteren Personen, die zumeist Informationen für die Funkmeldungen nach London und Murmansk beschafft hatten. Darunter befanden sich außer Aksel Bogdanoff und Tryggve Duklät noch Egil Hansen (Hammerfest), Henry Hansen (Hammerfest), Øistein Jakobsen, Sverre Kaarby (Hammerfest), Håkon Korsnes mit seinen beiden Söhnen Håkon jun. und Viktor (Storekorsnes), Håkon Moe, Karl Rasmussen (Hammerfest), Alfred Sundby, Rolf Storvik (Porsa) und Elias Østvik (Hammerfest). Trotz schwerer Folter verweigerte Tryggve Duklät aber ebenso wie Aksel Bogdanoff seine Mitarbeit an deutschen Funk-Aktionen gegen Murmansk. Erst als man beide vor die Wahl stellte, durch ihre Kooperation 10 Verurteilte der Porsa-Aktion vor der Hinrichtung zu bewahren, willigten sie ein. Die Deutschen hielten ihr Wort, und alle Todesurteile wurden in Haftstrafen umgewandelt.

Elggrein, Sem, war als Partisan zusammen mit Osvald Harjo in einer Torfhütte im Pasvik-Wald.

*Eriksen, Arne, geboren am 28.8.1914 in Kiberg, (Kiberg, FI), war Mitglied einer Partisanengruppe, die in der ersten Februarwoche 1942 von einem sowjetischen U-Boot in Opnan auf der Insel Magerøya an Land gesetzt wurde. Die Gruppe bestand aus Oskar Karila als Leiter sowie Arne Eriksen und einem sowjetischen Funker. Durch schweres Wetter kamen bereits beim Ausbooten einer der beiden Norweger und der Funker ums Leben. Zudem mußte das U-Boot zwei sowjetische Besatzungsmitglieder dort zurück lassen. Da der Funker ertrunken war, konnte der Sender eventuell gar nicht in Betrieb genommen werden. Der vorerst überlebende Norweger wurde wahrscheinlich von deutschen Soldaten in den ersten Apriltagen 1942 erschossen. Im Zusammenhang mit der Opnan-Partisanengruppe wurde von der deutschen Besatzungsmacht ein wahrscheinlich nur erfundener Fall von Kannibalismus der beiden sowjetischen Besatzungsmitglieder in Szene gesetzt und weltweit propagandistisch ausgewertet.

*Eriksen, Borgny (Kiberg, FI), sie erhielt eine Funker-Ausbildung in der Sowjetunion.

*Eriksen, Henry (Kiberg, FI), verlor sein Leben als Partisan.

*Eriksen, Ingolf, geboren 1917, (Kiberg, FI), kam im Jahr 1941 nach Murmansk und erhielt eine Ausbildung zum Funker. Hauptsächlich arbeitete er in den Funkstationen von Murmansk. Er verunglückte beim Fallschirm-Training, starb im April 1945 in einem Krankenhaus in der Sowjetunion und wurde dort auch begraben.

Eriksen, Ivar, geboren am 17.2.1919 in Kiberg, (Kiberg, FI), floh nach Murmansk, wurde Anfang 1941 zu einer Aktion am Persfjord abgesetzt, und verlor sein Leben als Partisan.

*Eriksen, Sigvard (Sigvart) Øyvind, geboren am 13.9.1908 in Kiberg, (Kiberg, FI), Beruf Fischer, erhielt eine Partisanen-Ausbildung in der Sowjetunion. Er überlebte den Krieg.

*Eriksen, Sverre Trygve, geboren am 5.9.1901 in Kiberg, (Kiberg, FI), Bruder von Sigvard, Beruf Fischer, drei Mal der Führer von Partisanengruppen in der Finnmark (4.1. bis 5.4.1942 bei Berlevåg, FI, und vom 2.10.1942 bis 6.4.1943 in Løkvik bei Berlevåg). Er überlebte den Krieg.

*Falck, Leif (Kiberg, FI), war Funker bei einer Partisanengruppe, die vom 2.10.1942 in Løkvik bei Berlevåg, FI, lag. Dort floh die Gruppe vor den Deutschen im Juli 1943, wurde aber am 27.8.1943 verraten. Er wurde gefangen genommen und unter Todesdrohung gezwungen, den Funkverkehr mit Murmansk unter Anleitung der Deutschen wieder aufzunehmen. Diese Tätigkeit führte im Herbst 1943 zu vielen Tragödien, unter anderem zum Tod von drei norwegischen Partisanen (Oskar Nystrøm, Åge Halvari, Henry Pettersen) und einem sowjetischen Partisanen. Im Jahr danach starb Leif Falck im Dienst der Deutschen. Um seinen Einsatz für die Sowjets und für die Deutschen ranken sich immer noch viele Gerüchte.

*Figenschou, Kåre, geboren 1917, (Jabobsnes, FI), verlor sein Leben als Partisan.

*Figenschou, Per Ragnvald (Jakobsnes, FI), erhielt eine Partisanen-Ausbildung in der Sowjetunion. Er überlebte den Krieg und starb in Jahre 2001.

*Halvari, Håkon, geboren am 9.6.1905 in Kiberg, (Kiberg, FI), seine Frau Gudrun war die Schwester von Olaf und Otto Marenius Larsen, kam als einer der Ersten in die Sowjetunion nach der Besetzung Norwegens durch die deutsche Wehrmacht, weil sein Fischerboot von den Sowjets aufgebracht wurde, als er an der russischen Küste fischte. Seine Frau Gudrun kam mit Tochter Åse und den beiden anderen Töchtern am 25.9.1940 hinterher - an diesem Tag flohen 35 (36?) Einwohner aus Kiberg in den 3 Fischerbooten 'Fremad', 'Nordheim' und 'Nordlys' zur sowjetrussischen Fischer-Halbinsel. Dann wurden sie nach Murmask gebracht. Håkon Halvari war Führer einer Partisanengruppe, die 1943 am Persfjord bei Vardø lag. Zusammen mit seinem Kameraden Richard Johansen wurde er im Kampf gegen die Deutschen erschossen.

*Halvari, Åge Bernhardt, geboren am 12.2.1895 in Kiberg, (Kiberg, FI), sein Schicksal ist auch heute noch ungeklärt. Angeblich hatte er zwei sowjetische U-Boot-Einsätze zur Finnmark-Küste hinter sich, bevor er im Herbst 1943 als Folge des Verrates von Leif Falck von den Deutschen gefangen genommen wurde und sein Leben verlor.

*Hansen, Egil (Hammerfest), wurde am 6. Juni 1944 im Zusammenhang mit der Porsa-Aktion (siehe Tryggve Duklät) verhaftet und in Hammerfest gefoltert, zum Tode verurteilt und durch die Kooperation der beiden Partisanen-Funker Aksel Bogdanoff und Tryggve Duklät vor der Hinrichtung bewahrt.

*Hansen, Henry (Hammerfest), wurde im Juni 1944 im Zusammenhang mit der Porsa-Aktion (siehe Tryggve Duklät) verhaftet und in Hammerfest gefoltert.

*Harjo, Osvald, geboren ungefähr 1922 (1911?), (Svanvik in Pasvik, FI), flüchtete im Oktober 1940 zusammen mit anderen Norwegern in einem Fischkutter zur sowjetischen Fischer-Halbinsel, erhielt eine Partisanen-Ausbildung in der Sowjetunion, und wurde zum Agenteneinsatz zurück nach Pasvik geschickt. Nach einiger Zeit der Spionagetätigkeit in der Umgebung von Kirkenes wurde er wahrscheinlich verraten und am 18.8.1942 von den Deutschen in Svanvik verhaftet. Nach schweren Verhören und Folterungen konnte er am 6.10.1942 mit Hilfe des norwegischen Polizisten Harald Rygh aus dem Gefängnis von Kirkenes fliehen und verbarg sich mit ihm bei einer sowjetischen Partisanengruppe bei Vaggatem in deren Torfhütte. Auf Skiern führte er 5 Tage lang eine kleine Gruppe im Winter nach Murmansk, mitten durch die deutsch-sowjetische Litsa-Frontlinie auf der Kola-Halbinsel. Da die Unterkunft und Verpflegung dort nicht besonders gut waren, schrieb er einen Beschwerdebrief an Josef Stalin. Daraufhin wurde er in Februar 1943 nach Moskau gebracht, vom NKVD (NKWD) verhört und als angeblich deutscher Spion angeklagt und zu 15 Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Auch Harald Rygh wurde zu 15 Jahren Zwangsarbeit verurteilt, aber er starb bereits 1944 im Kodina-Lager bei Archangelsk. Osvald Harjo verbrachte über 13 Jahre unschuldig in sowjetischen Gefangenenlagern, bevor er am 3.12.1955 frei gelassen wurde, auch auf Initiative der norwegischen Regierung. Er hat seinen Leidensweg im Buch 'Moskva kenner ingen tårer' (siehe unten) beschrieben.

*Heikkilä, Hilmar, geboren am 17.12.1906 in Kiberg, (Kiberg, FI), starb in der Sowjetunion.

*Isaksen, Emil, geboren am 16.7.1896 in Alta, (Kiberg, FI), erhielt eine Partisanen-Ausbildung in der Sowjetunion. Er wurde am 1.4.1942 zusammen mit Otto Larsen und Ragnvald Mikkelsen von einem sowjetischen U-Boot am Åfjord auf Sørøya westlich von Hammerfest abgesetzt und war Leiter dieser Partisanengruppe. Allerdings funktionierte der Funkverkehr nach Murmansk nicht, so dass ihre Beobachtungen dort nicht verwertet werden konnten, und auch der abgesprochene Termin für ihre Abholung von Murmansk nicht beachtet wurde. Nach fast 18 Monaten Aufenthalt auf Sørøya unter schwierigen Bedingungen auch durch deutsche Suchaktionen, waren Vorräte und Munition fast verbraucht, und sie verließen am 16.9.1943 die Insel und gelangten in einem 13-tägigen harten Marsch über Finnland nach Schweden, wo sie interniert wurden. Im Sommer 1945 war er wieder zurück in Kiberg, fuhr aber am 20.8.1945 erneut mit seinen Kameraden Otto Larsen und Ragnvald Mikkelsen nach Murmansk, um persönliches Eigentum und den Fischkutter des inzwischen dort verstorbenen Olaf Larsen abzuholen. Doch sie wurden verhaftet, langen Verhören ausgesetzt und schließlich wegen angeblichem Verrat von Geheimnissen an Schweden und Norwegen zu 8 Jahren (Emil) sowie 10 Jahren (Ragnvald und Otto) Straflager verurteilt. Obwohl Otto Larsen 1954 in seinem Buch schrieb, dass Emil Isaksen in den sowjetischen Straflagern verschwunden war, überlebte er wahrscheinlich diese Zeit.

*Jakobsen, Øistein, wurde im Juni 1944 im Zusammenhang mit der Porsa-Aktion (siehe Tryggve Duklät) verhaftet und in Hammerfest gefoltert, zum Tode verurteilt und durch die Kooperation der beiden Partisanen-Funker Aksel Bogdanoff und Tryggve Duklät vor der Hinrichtung bewahrt.

*Jensen, Kristian Oluf, geboren am 18.2.1904, (Kongsfjord, FI), wurde im Juli 1943 im Zusammenhang mit der Aufdeckung der Partisanenspalte bei Løkvik verhaftet. Er wurde am 17.8.1943 von einem deutschen Kriegsgericht in Bjørnevatn bei Kirkenes zum Tode verurteilt, gefoltert und am 18.8.1943 hingerichtet.

*Jensen, Viulf (Viul), geboren am 25.11.1912 in Kiberg, (Kiberg, FI), war Partisan.

*Johannesen, Ingolf, geboren 1921, (Persfjord, FI), wurde im Juli 1943 im Zusammenhang mit der Aufdeckung der Partisanenspalte bei Løkvik verhaftet. Er wurde am 17.8.1943 von einem deutschen Kriegsgericht in Bjørnevatn bei Kirkenes zum Tode verurteilt, gefoltert und am 18.8.1943 hingerichtet.

*Johansen, Henry, geboren 1918, (Kirkenes, FI), Beruf Lokomotivführer, begann 1941 mit der Tätigkeit im Widerstand, erstellte Berichte für die Sowjets über deutsche Schiffe im Hafen von Kirkenes und deren zumeist militärische Ladungen. Zu Hause verbarg er eine englische Maschinenpistole und mehrere Patronen-Magazine. Im Oktober 1943 wurde er verhaftet und verhört, doch die Beweise gegen ihn reichten nicht für ein Todesurteil. Aber er wurde in der nachfolgenden Zeit als Gefangener Nr. 14864 in verschiedenen Lagern inhaftiert. Zunächst im Leirpollen Gefangenenlager, dann ab Februar 1944 in Gefangenenlager Storskog bei Kirkenes und ab März 1944 im Gefangenenlager Krøkebærsletta im Tromsdalen bei Tromsø. Mit Schiff und im Viehwaggon ging es im Juli 1944 weiter in das große Gefangenenlager Grini bei Oslo. Eigentlich sollte er mit vielen anderen Gefangenen nach Deutschland weiter transportiert werden, aber nach der Versenkung des Gefangenenschiffes 'Westphalen' im Kattegat blieben sie bis zum Kriegsende in Grini inhaftiert.

Johansen, Richard (Richart), geboren 1919, (Bugøyfjord), war Mitglied einer Partisanengruppe, die 1943 am Persfjord bei Vardø lag. Zusammen mit seinem Kameraden Håkon Halvari wurde er im Kampf gegen die Deutschen erschossen.

*Johnsen, Oddny (Kiberg, FI), sie erhielt eine Funker-Ausbildung in der Sowjetunion.

*Johnsen (Johansen, Jonsen), Oskar Johan, geboren am 23.4.1912 in Borge / Lofoten, (Kiberg, FI), verlor sein Leben als Partisan.

*Jonsen, Oskar, geboren 1912, verlor sein Leben als Partisan

*Juoperi, Frans (Kiberg, FI), erhielt eine Partisanen-Ausbildung in der Sowjetunion. Er überlebte den Krieg.

*Jørstad (später wiederverheiratet Nervik), Ruth (Vardø, dann Berlevåg), Ehefrau von Torstein und Schwester von Dagny Loe sowie Nelly Mørkved. Ruth wurde im Herbst 1943 im Zusammenhang mit der Aufdeckung der Partisanenspalte bei Løkvik verhaftet und von einem deutschen Kriegsgericht zu einer 8-jährigen Zuchthausstrafe in Deutschland verurteilt. Bis zum Frühling 1944 war sie zusammen mit anderen norwegischen Frauen im Zuchthaus Lübeck eingesperrt. Am 27.3.1944 gebar sie dort einen Jungen, der jedoch nach einigen Tagen unter den schweren Haftbedingungen erkrankte und verstarb. Am 17.5.1944 wurde er in deutscher Erde begraben. Inzwischen war Ruth ins Zuchthaus Cottbus verlegt worden und im Januar 1945 nach Waldheim gebracht worden, wo sie im Frühling 1945 von den 'Weißen Bussen' unter Organisation des Grafen Folke Bernadotte nach Dänemark gerettet wurde.

*Jørstad, Torstein (Vardø, dann Berlevåg), Ehemann von Ruth, wurde im Herbst 1943 im Zusammenhang mit der Aufdeckung der Partisanenspalte bei Løkvik verhaftet und von den Deutschen zu einer 15-jährigen Zuchthausstrafe in Deutschland verurteilt. Unter den schweren Haftbedingungen wurde er krank und verstarb im Oktober 1945 an Tuberkulose. Er wurde in Vardø begraben.

*Kaarby, Sverre (Hammerfest), wurde am 11.6.1944 im Zusammenhang mit der Porsa-Aktion (siehe Tryggve Duklät) verhaftet und in Hammerfest gefoltert, zum Tode verurteilt und durch die Kooperation der beiden Partisanen-Funker Aksel Bogdanoff und Tryggve Duklät vor der Hinrichtung bewahrt.

*Karila (Karilla), Karl Oskar, geboren am 1.4.1901 in Kiberg, (Kiberg, FI), war Mitglied einer Partisanengruppe, die in der ersten Februarwoche 1942 von einem sowjetischen U-Boot in Opnan auf der Insel Magerøya an Land gesetzt wurde. Die Gruppe bestand aus Oskar Karila als Leiter sowie Arne Eriksen und einem sowjetischen Funker. Durch schweres Wetter kamen bereits beim Ausbooten einer der beiden Norweger und der Funker ums Leben. Zudem mußte das U-Boot zwei sowjetische Besatzungsmitglieder dort zurück lassen. Da der Funker ertrunken war, konnte der Sender eventuell gar nicht in Betrieb genommen werden. Der vorerst überlebende Norweger wurde wahrscheinlich von deutschen Soldaten in den ersten Apriltagen 1942 erschossen. Im Zusammenhang mit der Opnan-Partisanengruppe wurde von der deutschen Besatzungsmacht ein wahrscheinlich nur erfundener Fall von Kannibalismus der beiden sowjetischen Besatzungsmitglieder in Szene gesetzt und weltweit propagandistisch ausgewertet.

Komeros, Karl Fredrik (Skogfoss in Pasvik, FI), erhielt eine Partisanen-Ausbildung in der Sowjetunion. Er überlebte den Krieg.

*Korsnes, Håkon jun. (Storekorsnes), wurde im Juni 1944 im Zusammenhang mit der Porsa-Aktion (siehe Tryggve Duklät) verhaftet und in Hammerfest gefoltert, zum Tode verurteilt und durch die Kooperation der beiden Partisanen-Funker Aksel Bogdanoff und Tryggve Duklät vor der Hinrichtung bewahrt.

*Kristiansen, Arnulf Andreas, geboren am 24.9.1920 in Kiberg, (Kiberg, FI), war Funker und nahm die Meldungen der in Norwegen operierenden Partisanengruppen entgegen.

Kuorjavtsev, Georgj (Sowjetunion), verlor sein Leben als Partisan.

*Larsen, Olaf, geboren am 17.11.1903 in Kiberg, (Kiberg, FI), Bruder von Otto Marenius Larsen, war das zentrale Bindeglied zwischen der sowjetrussischen Fischer-Halbinsel und der Finnmark im ersten Kriegsjahr. Er starb 1943 in Murmansk und wurde dort begraben.

*Larsen, Otto Marenius, geboren am 27.7.1912 in Kiberg, (Kiberg, FI), Bruder von Gudrun Halvari und Olaf Larsen. Er verließ Kiberg am 25.9.1040 - an diesem Tag flohen 35 (36?) Einwohner aus Kiberg in den 3 Fischerbooten 'Fremad', 'Nordheim' und 'Nordlys' zur sowjetrussischen Fischer-Halbinsel. Von dort wurden sie nach Murmask gebracht, und er erhielt eine Partisanenausbildung. Bereits vor Beginn des deutsch-sowjetischen Krieges war er zur Erkundung der deutschen Kriegsvorbereitungen bei Kirkenes eingesetzt. Am 1.4.1942 wurde er zusammen mit Emil Isaksen, dem Leiter dieser Partisanengruppe, und Ragnvald Mikkelsen von einem sowjetischen U-Boot am Åfjord auf Sørøya westlich von Hammerfest abgesetzt. Allerdings funktionierte der Funkverkehr nach Murmansk nicht, so dass ihre Beobachtungen dort nicht verwertet werden konnten, und auch der abgesprochene Termin für ihre Abholung von Murmansk nicht beachtet wurde. Nach fast 18 Monaten Aufenthalt auf Sørøya unter schwierigen Bedingungen auch durch deutsche Suchaktionen, waren Vorräte und Munition fast verbraucht, und sie verließen am 16.9.1943 die Insel und gelangten in einem 13-tägigen harten Marsch über Finnland nach Schweden, wo sie interniert wurden. Dort schloß sich Otto Larsen den norwegischen Polizeitrupen an, kam aber nicht zum Einsatz. Im Sommer 1945 war er wieder zurück in Kiberg, fuhr aber am 20.8.1945 erneut mit seinen Kameraden Emil Isaksen und Ragnvald Mikkelsen nach Murmansk, um persönliches Eigentum und den Fischkutter des inzwischen dort verstorbenen Bruders Olaf abzuholen. Doch sie wurden verhaftet, langen Verhören ausgesetzt und schließlich wegen angeblichem Verrat von Geheimnissen an Schweden und Norwegen zu 10 Jahren (Otto und Ragnvald) sowie 8 Jahren (Emil) Straflager verurteilt. Sein Urteil erhielt Otto Larsen am 21.3.1946 in Straflager Kodina bei Archangelsk ausgehändigt. Bei einem Fluchtversuch aus diesem Straflager wurde Ragnvald Mikkelsen am 20.7.1946 (18.8.1946?) erschossen. Nach Stalins Tod erfolgte am 27.3.1953 eine Teil-Amnestie, und Otto Larsen konnte am 28.10.1953 nach Zwischenstationen in Moskau, Westberlin und Hamburg wieder norwegischen Boden betreten. Otto Larsen hat seinen Leidensweg im Buch 'Jeg var sovjetspion' (siehe unten) beschrieben.

Lind, Rikard (Kiberg, FI), war Mitglied der ersten Partisanengruppe auf der Varanger-Halvøya (Nähe Kjøpmannskjølen) im Herbst 1941.

*Loe, Dagny, geboren 1912, (Løkvik bei Berlevåg, FI), Ehefrau von Osvald Loe, Mutter von 8 Kindern und Schwester von Ruth Jørstad sowie Nelly Mørkved. Sie wurde im Juli 1943 im Zusammenhang mit der Aufdeckung der Partisanenspalte bei Løkvik verhaftet. Ihre 6 Wochen alte Tochter Ruth Odny starb unter nicht geklärten Umständen bei der Überfahrt zum Prozeß in Kirkenes. Sie wurde am 17.8.1943 von einem deutschen Kriegsgericht zu einer 15-jährigen Zuchthausstrafe in Deutschland verurteilt. Sie kam über Kirkenes und Rovaniemi sowie Wilna nach Lübeck ins Zuchthaus und nach Schweidnitz (jetzt Polen) ins Zuchthaus. Bei Näherrücken der Roten Armee wurden die Insassen auf einem Todesmarsch, der über einen ganzen Monat dauerte, nach Aichach bei München ins Zuchthaus gebracht, wo sie von der US-Army befreit wurden. Die von ihr auf dieser weiten Reise mitgeführte Decke hat sie kunstvoll mit den Stationen ihres Leidens bestickt. Heute hängt die Decke im Sør-Varanger-Grenzland-Museum in Kirkenes.

*Loe, Osvald Edmund, geboren am 18.12.1899, (Løkvik bei Berlevåg, FI), Ehemann von Dagny Loe, wurde im Juli 1943 im Zusammenhang mit der Aufdeckung der Partisanenspalte bei Løkvik verhaftet. Er wurde am 17.8.1943 von einem deutschen Kriegsgericht in Bjørnevatn bei Kirkenes zum Tode verurteilt, gefoltert und am 18.8.1943 hingerichtet.

*Mathisen, Alfred (Alf) (Kiberg, FI), war im ersten Kriegsjahr Kurier zwischen der Finnmark und der sowjetrussischen Fischer-Halbinsel, indem er mit seinem Kutter angeblich zum Fischen hinaus auf See fuhr und sich dort mit dem Kutter von Olaf und Otto Larsen traf, die zu diesem Zweck von der Fischer-Halbinsel kamen. Durch ihn und seine vielen Bekannten erfuhren die Sowjets frühzeitig und sehr detailliert von den deutschen Vorbereitungen zum Einmarsch in die Sowjetunion auch im äußersten Norden und konnten die Verteidigung des Murmansk-Gebietes aufbauen. Im Herbst 1941 wurde er verraten und von den Deutschen gefangen genommen, verhört und grausam gefoltert. Alfred Mathisen war der erste Finnmark-Partisan, der zum Tode verurteilt wurde. Am 18.6.1942 (23.6.1942?) wurde er von den Deutschen bei Vardø hingerichtet.

*Mathisen, Arnulf Fakundus, geboren am 3.10.1902 in Kiberg, (Kiberg, FI), erhielt eine Partisanen-Ausbildung in der Sowjetunion. Er überlebte den Krieg.

*Mathisen, Frans (Franz, Frants) Edvin, geboren am 25.3.1903 in Kiberg, (Kiberg, FI), war zwei Mal Teilnehmer bzw. Führer von Partisanengruppen in der Finnmark: 4.1.1942 bis 5.4.1942 bei Berlevåg, FI, und vom 5(?).4.1943 in Løkvik bei Berlevåg, wo die Gruppe vor den Deutschen im Juli floh, aber am 27.8.1943 verraten wurde. Frans Mathisen erschoss sich, um nicht in die Hände der Deutschen zu fallen.

*Mikkelsen, Alf Guttorm, geboren am 23.2.1896 in Komagvær, FI, (Kiberg, FI), war Vorsitzender der Kommunistischen Partei in Kiberg, flüchtete 1940 als erster in die Sowjetunion, wo er verhaftet wurde und möglicherweise bereits im Januar 1941 starb. Andererseits soll er nach Angabe von Otto Larsen später in Nord-Sibirischen Straflagern gesehen worden sein.

*Mikkelsen, Ingvald Andreas, geboren am 13.10.1908 in Komagvær, FI, (Komagvær, FI), flüchtete im Herbst 1940 in die Sowjetunion und kam als Partisan zurück in die Finnmark. Er wurde im Herbst 1943 auf Arnøya (TR) von den Deutschen erschossen.

Mikkelsen, Ragnvald, geboren 1922 (?), (Komagvær, FI), wurde nach Verrat im Kampf mit den Deutschen in der Umgebung von Neiden (FI) im Oktober 1943 erschossen.

*Mikkelsen, Ragnvald, geboren am 29.2.1920 in Kramvik, (Kramvik bei Kiberg, FI), ging im Herbst 1940 in die Sowjetunion und erhielt dort eine Ausbildung zum Partisanen-Funker. Er war Mitglied einer Partisanengruppe im Komagvær-Tal bei Kiberg unter Führung des sowjetischen Leutnants Merkov und eines anderen sowjetrussischen Offiziers gemeinsam mit Gunnar Berg, Håkon Øyen und anderen. Bei einem weiteren Einsatz wurde er am 1.4.1942 zusammen mit Emil Isaksen, dem Leiter dieser Partisanengruppe, und Otto Larsen von einem sowjetischen U-Boot am Åfjord auf Sørøya westlich von Hammerfest abgesetzt. Allerdings funktionierte der Funkverkehr nach Murmansk nicht, so dass ihre Beobachtungen dort nicht verwertet werden konnten, und auch der abgesprochene Termin für ihre Abholung von Murmansk nicht beachtet wurde. Nach fast 18 Monaten Aufenthalt auf Sørøya unter schwierigen Bedingungen auch durch deutsche Suchaktionen, waren Vorräte und Munition fast verbraucht, und sie verließen am 16.9.1943 die Insel und gelangten in einem 13-tägigen harten Marsch über Finnland nach Schweden, wo sie interniert wurden. Im Sommer 1945 war er wieder zurück in Kiberg, fuhr aber am 20.8.1945 erneut mit seinen Kameraden Emil Isaksen und Otto Larsen nach Murmansk, um persönliches Eigentum und den Fischkutter des inzwischen dort verstorbenen Olaf Larsen abzuholen. Doch sie wurden verhaftet, langen Verhören ausgesetzt und schließlich wegen angeblichem Verrat von Geheimnissen an Schweden und Norwegen zu 10 Jahren (Ragnvald und Otto) sowie 8 Jahren (Emil) Straflager verurteilt. Bei seiner Flucht am 20.7.1946 aus dem Straflager Kodina bei Archangelsk wurde Ragnvald Mikkelsen wahrscheinlich am 18.8.1946 erschossen.

*Mikkelsen, Reidar Mathias, geboren am 15.6.1915 in Komagvær, FI, (Komagvær, FI), verlor sein Leben als Partisan.

*Moe, Haakon, wurde am 11.6.1944 im Zusammenhang mit der Porsa-Aktion (siehe Tryggve Duklät) verhaftet und in Hammerfest gefoltert, zum Tode verurteilt und durch die Kooperation der beiden Partisanen-Funker Aksel Bogdanoff und Tryggve Duklät vor der Hinrichtung bewahrt.

*Mørkved, Nelly (Løkvik bei Berlevåg, FI), Schwester von Ruth Jørstad sowie Dagny Loe, sie wurde im Herbst 1943 im Zusammenhang mit der Aufdeckung der Partisanenspalte bei Løkvik verhaftet und von den Deutschen zu einer 12-jährigen Zuchthausstrafe verurteilt.

*Nilsen, Bjarne Arnfinn, geboren am 3.10.1914 in Kiberg, (Kiberg, FI), erhielt eine Partisanen-Ausbildung in der Sowjetunion. Er überlebte den Krieg.

*Nystrøm, Oskar (Oscar) (Kirkenes), wurde als Partisan im Herbst 1943 bei der Bjørneskar-Gamme (Torfhütte) auf der Varanger-Halvøya zusammen mit einem sowjetischen Funker als Folge des Verrates von Leif Falck von den Deutschen erschossen.

*Olsen, Erling Viktor, 23 Jahre, (Persfjord, FI), wurde im Juli 1943 im Zusammenhang mit der Aufdeckung der Partisanenspalte bei Løkvik verhaftet. Er wurde am 17.8.1943 von einem deutschen Kriegsgericht in Bjørnevatn bei Kirkenes zum Tode verurteilt, gefoltert und am 18.8.1943 hingerichtet.

*Olsen, Gudvar Einar, 45 Jahre, (Persfjord, FI), wurde im Juli 1943 im Zusammenhang mit der Aufdeckung der Partisanenspalte bei Løkvik verhaftet. Er wurde am 17.8.1943 von einem deutschen Kriegsgericht in Bjørnevatn bei Kirkenes zum Tode verurteilt, gefoltert und am 18.8.1943 hingerichtet.

*Olsen, Leif Trygve, 25 Jahre, (Persfjord, FI), wurde im Juli 1943 im Zusammenhang mit der Aufdeckung der Partisanenspalte bei Løkvik verhaftet. Er wurde am 17.8.1943 von einem deutschen Kriegsgericht in Bjørnevatn bei Kirkenes zum Tode verurteilt, gefoltert und am 18.8.1943 hingerichtet.

*Olsen, Magnus (Gamvik, FI), erhielt eine Partisanen-Ausbildung in der Sowjetunion. Er überlebte den Krieg.

*Olsen, Oskar Adolf, geboren am 17.8.1897 in Kiberg, (Kiberg, FI), erhielt eine Partisanen-Ausbildung in der Sowjetunion. Er überlebte den Krieg.

*Pettersen, Henry (Jarfjord / Jakobsnes bei Kirkenes, FI), sein Schicksal ist auch heute noch ungeklärt. Angeblich verlor er sein Leben als Partisan im Herbst 1943 als Folge des Verrates von Leif Falck.

*Pettersen, Hjalmar (Jabobsnes, FI), verlor sein Leben als Partisan.

*Rasmussen, Karl (Hammerfest), wurde im Juni 1944 im Zusammenhang mit der Porsa-Aktion (siehe Tryggve Duklät) verhaftet und in Hammerfest gefoltert. Da die Verhör-Kapazitäten der SIPO in Hammerfest nicht für die vielen Porsa-Gefangenen ausreichten, wurden der Jugendliche und einige andere nach Tromsø zum Verhör durch die Gestapo gebracht. Gleich zu Beginn des Folter-Verhörs durch die beiden SS-Hauptscharführer Walter Küper und Adam Smith sprang er aus dem Fenster des Verhörzimmers im 2. Stock und war sofort tot. Er hatte befürchtet, während der Folter weitere Kameraden zu verraten.

Rydningen, Rasmuss (Silsand auf Senja), erhielt eine Partisanen-Ausbildung in der Sowjetunion. Er überlebte den Krieg.

*Rygh, Harald (Kirkenes), war Polizist in Kirkenes. Er verhalf dem Partisanen Osvald Harjo am 6.10.1942 zur Flucht aus dem Gefängnis von Kirkenes und verbarg sich mit ihm bei einer sowjetischen Partisanengruppe bei Vaggatem in deren Torfhütte. Auf Skiern gelangten sie mit einer kleinen Gruppe in einem 5-tägigen Marsch im Winter nach Murmansk, mitten durch die deutsch-sowjetische Litsa-Frontlinie auf der Kola-Halbinsel. Dort wurde Harald Rygh angeklagt und als angeblich deutscher Spion zu 15 Jahren Zwangsarbeit verurteilt, aber er starb bereits 1944 im Kodina-Lager bei Archangelsk.

*Samuelsberg (Øksfjord, FI), Deckname "Panter", sollte am 6. Juni 1944 im Zusammenhang mit der Porsa-Aktion (siehe Tryggve Duklät) verhaftet werden. Aber er war bereits nach Schweden geflohen.

*Siblund, Alf (Jabobsnes bei Kirkenes, FI), verlor sein Leben als Partisan.

*Siblund, Dagny (Jakobsnes bei Kirkenes, FI), sie erhielt eine Funker- und Partisanen-Ausbildung in der Sowjetunion. Sie sprang gemeinsam mit Trygve Eriksen bei Vardø mit dem Fallschirm ab, einige Tage vor dem sowjetischen Einmarsch in Süd-Varanger. Sie überlebte den Krieg und wohnte später in Schweden.

*Siblund, Oddvar, geboren am 8.10.1921, (Jakobsnes bei Kirkenes, FI), war zwei Mal Mitglied von Partisanengruppen. Nach Einsätzen in der Umgebung von Bugøyfjorf gemeinsam mit Henry Pettersen und Oscar Nystrøm war er ab Anfang Oktober 1944 als Funker zusammen mit Sverre Marelius Søderstrøm auf der westlichen Seite der Hammerfest-Insel Kvaløya auf der Torskefjord-Höhe stationiert, wo sie den deutschen Schiffsverkehr im Repparfjord und im Revsbotn gut beobachten und weiter nach Murmansk melden konnten. Beide wählten wahrscheinlich am 9. Oktober 1944 den Freitod, um nicht in die Hände der Deutschen zu fallen, oder wurden im Kampf mit der Wehrmacht getötet. Auf dem Friedhof von Hammerfest erinnert ein Gedenkstein an die beiden Toten.

*Sivertsen (Ananiassen), Emil Julius, geboren am 18.3.1897, (Berlevåg, FI). Siehe Ananiassen, Emil Julius.

*Sivertsen, Harald Junes, geboren am 16.12.1919, (Berlevåg, FI), wurde im Juli 1943 im Zusammenhang mit der Aufdeckung der Partisanenspalte bei Løkvik verhaftet. Er wurde am 17.8.1943 von einem deutschen Kriegsgericht in Bjørnevatn bei Kirkenes zum Tode verurteilt, gefoltert und am 18.8.1943 hingerichtet.

*Sivertsen, Jørgunn (Jørgund), (Berlevåg, FI), Ehefrau von ?? Sivertsen, sie wurde im Herbst 1943 im Zusammenhang mit der Aufdeckung der Partisanenspalte bei Løkvik verhaftet. Trotz ihrer Schwangerschaft wurde sie von den Deutschen schwer misshandelt und gefoltert. In dieser Zeit gebar sie die Tochter Øydis, wurde aber von ihr getrennt. Einige Tage später erfuhr sie, dass ihr Ehemann am 18.8.1943 hingerichtet worden war. Anschließend wurde sie in Kirkenes von einem deutschen Kriegsgericht zu einer 8-jährigen Zuchthausstrafe verurteilt, musste ihre Tochter zurück lassen und war zusammen mit anderen norwegischen Frauen im Zuchthaus Lübeck eingesperrt. Kurz nach ihrer Befreiung erfuhr sie in Schweden, dass ihre nunmehr 2 Jahre alte Tochter Øydis einige Tage zuvor verstorben war, sicherlich auch auf Grund der schweren Misshandlungen und Ängste der Mutter während der Schwangerschaft.

*Sivertsen (verheiratet Hartvigsen), Ruth (Berlevåg, FI), Schwester von Harald Junes, Øystein und der anderen Brüder Sivertsen, sie wurde im Juli 1943 im Zusammenhang mit der Aufdeckung der Partisanenspalte bei Løkvik verhaftet. Sie wurde am 17.8.1943 von einem deutschen Kriegsgericht zu einer 8-jährigen Zuchthausstrafe in Deutschland verurteilt. Bis zum Frühling 1944 war sie zusammen mit anderen norwegischen Frauen im Zuchthaus Lübeck eingesperrt, wurde auf einem Weitertransport schwer krank und im Frühling 1945 von den 'Weißen Bussen' unter Organisation des Grafen Folke Bernadotte nach Schweden gerettet.

*Sivertsen, Øystein, geboren am 2.7.1916, (Berlevåg, FI), wurde im Juli 1943 im Zusammenhang mit der Aufdeckung der Partisanenspalte bei Løkvik verhaftet. Er wurde am 17.8.1943 von einem deutschen Kriegsgericht in Bjørnevatn bei Kirkenes zum Tode verurteilt, gefoltert und am 18.8.1943 hingerichtet.

*Sivertsen, Øyvind (Berlevåg, FI), wurde im Juli 1943 im Zusammenhang mit der Aufdeckung der Partisanenspalte bei Løkvik verhaftet. Er wurde am 17.8.1943 von den Deutschen zu einer 10-jährigen Zuchthausstrafe in Deutschland verurteilt.

Smetany, Sergej (Russe aus Komagdal, FI), war ein Code-Experte und ging 1942 als Partisan mit zwei Freunden aus Kiberg auf die Insel Magerøya. Während des Aufenthaltes im Winter kamen alle drei Männer um.

Sneve, Håkon (Kirkenes), erhielt eine Partisanen-Ausbildung in der Sowjetunion. Er überlebte den Krieg.

*Stenmann (Steinmann), Anton, geboren am 10.6.1907, (Løkvik, FI), wurde im Juli 1943 im Zusammenhang mit der Aufdeckung der Partisanenspalte bei Løkvik verhaftet. Er wurde am 17.8.1943 von einem deutschen Kriegsgericht in Bjørnevatn bei Kirkenes zum Tode verurteilt, gefoltert und am 18.8.1943 hingerichtet.

*Storvik, Rolf (Porsa), wurde am 6. Juni 1944 im Zusammenhang mit der Porsa-Aktion (siehe Tryggve Duklät) verhaftet und in Hammerfest gefoltert, zum Tode verurteilt und durch die Kooperation der beiden Partisanen-Funker Aksel Bogdanoff und Tryggve Duklät vor der Hinrichtung bewahrt.

*Sundby, Alfred, wurde am 11.6.1944 im Zusammenhang mit der Porsa-Aktion (siehe Tryggve Duklät) verhaftet und in Hammerfest gefoltert, zum Tode verurteilt und durch die Kooperation der beiden Partisanen-Funker Aksel Bogdanoff und Tryggve Duklät vor der Hinrichtung bewahrt.

*Søderstrøm, Gunnar, geboren am 30.4.1917 in Kiberg, (Kiberg, FI), erhielt eine Partisanen-Ausbildung in der Sowjetunion. Er überlebte den Krieg.

*Søderstrøm, Rolf, geboren am 29.3.1912 in Kiberg (Kiberg, FI), verlor sein Leben als Partisan.

*Søderstrøm, Sverre Marelius, geboren am 26.9.1905 in Kiberg, (Kiberg, FI), war drei Mal der Führer von Partisanengruppen und erhielt den Roten-Stern-Orden. Nach Einsätzen in Syltevik am Syltefjord auf der Varanger-Halbinsel und bei Engels(k)næringen im Oksefjord auf der Nordkinn-Halbinsel, war er ab Anfang Oktober 1944 zusammen mit Oddvar Siblund auf der westlichen Seite der Hammerfest-Insel Kvaløya auf der Torskefjord-Höhe stationiert, wo sie den deutschen Schiffsverkehr im Repparfjord und im Revsbotn gut beobachten und weiter nach Murmansk melden konnten. Beide wählten wahrscheinlich am 9. Oktober 1944 den Freitod, um nicht in die Hände der Deutschen zu fallen, oder wurden im Kampf mit der Wehrmacht getötet. Auf dem Friedhof von Hammerfest erinnert ein Gedenkstein an die beiden Toten.

*Thorsteinsen, Alf (Gamvik, FI), erhielt eine Partisanen-Ausbildung in der Sowjetunion. Er überlebte den Krieg.

*Utne, Harald Olaf, geboren am 23.3.1911 in Kiberg, (Kiberg, FI), war mehrfach in der Finnmark als Partisan, unter anderem zusammen mit Gunnar Berg ungefähr ab 10.12.1940 bei Kiberg, und zuletzt mit einer Partisanengruppe, die ab 2.10.1942 in Løkvik bei Berlevåg lag. Von dort floh die Gruppe vor den Deutschen im Juli 1943, wurde aber am 27.8.1943 verraten. Harald Utne wurde bei Kiberg gefangen genommen und flüchtete später aus dem Gefangenenlager Sydspissen in Tromsø: Bei Kiby auf der Strasse von Vadsø nach Kiberg wurde er erneut festgenommen und ins Gefängnis nach Kirkenes gebracht. Ende 1944 wurde er in den Wald bei Kirkenes gebracht und von einem deutschen Polizisten erschossen. Auf Anweisung der obersten deutschen Behörden wurde kein Kriegsgericht einberufen, um keine Unruhe in der norwegischen Bevölkerung zu verursachen. Bei Kirkenes-Skafferhulet erinnert ein kleiner Gedenkstein an seine Hinrichtung. Die genaue Lage seines Grabes ist unbekannt.

*Utne, Thorleif /Leif, geboren am 22.7.1923 in Kiberg, (Kiberg, FI), war Funker und half dabei, Partisanen in der Finnmark an Land zu setzen. Er überlebte den Krieg.

*Østvik, Elias (Hammerfest), betrieb 2 Spionage-Sender in Hammerfest. Er wurde im Juni 1944 im Zusammenhang mit der Porsa-Aktion (siehe Tryggve Duklät) verhaftet und in Hammerfest gefoltert, zum Tode verurteilt und durch die Kooperation der beiden Partisanen-Funker Aksel Bogdanoff und Tryggve Duklät vor der Hinrichtung bewahrt.

*Øyen, Håkon, geboren 1911 (1916?), (Norweger-Russe aus Tsipnavolok auf der sowjetrussischen Fischer-Halbinsel), war mit einer Gruppe im Komagvær-Tal bei Kiberg unter Führung des sowjetischen Leutnants Merkov und eines anderen sowjetischen Offiziers gemeinsam mit Gunnar Berg, Ragnvald Mikkelsen und anderen. Die Gruppe wurde von den Deutschen entdeckt, und Håkon Øyen wurde am 7.10.1941 im Komagvær-Tal im Kirojänka (Verbannungs-Moorgebiet) bei Kiberg auf der Flucht von den Deutschen am Fuß angeschossen und erschoß sich daraufhin. Er war der erste Partisan, der auf norwegischem Boden sein Leben verlor.

*Øyen, Kåre, geboren 1917, (Norweger-Russe aus Tsip-Navolok auf der sowjetrussischen Fischer-Halbinsel), war 1943 mit einer Partisanengruppe in Syltefjord (FI). Die Gruppe wurde verraten und floh zum Persfjord. Kåre Øyen versteckte sich mit drei Kameraden in einer Höhle, wo sie von den Deutschen überrascht und erschossen wurden.

 

Anmerkung: Diese Angaben können aus verständlichen Gründen nicht in allen Fällen exakt richtig sein. Wenn ich oder meine Quellen in dem einen oder anderen Fall einen Fehler gemacht haben sollten, so bitte ich um Entschuldigung und um Benachrichtigung zur Korrektur.

 * Diese Angaben stammen aus sicheren Quellen und / oder wurden weitgehend bestätigt vom Ehepaar Laila und Thor Thorsen aus Harstad / Kristiansand oder von Arnulf Olsen aus Hammerfest, die erfahrene Experten auf diesem Gebiet sind, und denen ich für ihre wertvolle Mithilfe sehr danke. Die Angaben ohne * wurden in weiteren Quellen erwähnt, deren Wahrheitsgehalt von mir bisher nicht überprüft werden konnte.

 

Quellen

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- Thorsen, Laila und Thor: Istid - Ytterbergfolket etter krigen. Tiden Norsk Forlag, Oslo, 1986 (norwegisch)

- Thorsen, Laila und Thor: Russland via Vardø. Skutvik Forlag, 1991 (norwegisch)

- Thorsen, Laila und Thor: For det daglige brød - Et kystfolks historie. (Kapitel: Fange nr. 14864 über Henry Johansen). Laila og Thor Thorsen Forlag, Harstad, 1996 (norwegisch)

- Thorsteinsen, Alf: En krigsskjebne. (Vorher in etwas längerer Version erschienen in: Finnmarken (Zeitung), Artikel geschrieben und redigiert von Broks (Brox), Steinar. Außerdem erschienen im Jahrbuch: Gamle Gamvik. Gamvik, 1982). Erschienen in: Diverse Autoren: Historier fra brannhøsten og evakueringen 1944. Fortalt av folket. Hefte Nr. 1. Selbstverlag, Gamvik, ohne Jahr ca. 1995 (norwegisch)

- Ulstein, Ragnar: Etterretningstjenesten 1940 - 1945. Norges Hjemmefrontmuseum, Oslo, 1994 (norwegisch)

(~ Quelle ist nicht in unserem Archiv vorhanden, ggf. Ankauf erwünscht)

 

Übersetzung und Bearbeitung: Roland Masslich

 

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